Die Riester-Rente in der Kritik
- Sind die Kosten wirklich so hoch?
- Kaum Rendite, stimmt das?
- Muss ich in der Auszahlungsphase Prozente hinnehmen?
Die Kritik an der Riester Rente ist auch in den letzten Jahren nicht abgerissen. Verbraucherschützer bemängeln immer wieder die undurchsichtigen Bedingungen der Verträge, zu hohe Kosten für Vertrieb und Verwaltung sowie die maue Rendite. So leidet das Image der Riester Rente immer weiter. Viele Verbraucher schließen die klassische Riester Rente kaum noch ab bzw. überlegen bestehende Verträge zu kündigen. Aber was ist dran an der Kritik?
Hohe Kosten für Abschluss und Verwaltung
Häufigster Kritikpunkt an der Riester Rentenversicherung sind die hohen Kosten, die sowohl in der Anspar- als auch in der Rentenphase die Rendite schmälern. Nach einer Studie des Analysehauses Morgen & Morgen belaufen sich die Kosten für eine Riester Rente im Schnitt auf 13,2 Prozent. Aber auch hier gibt es enorme Unterschiede. So können die Kostenbelastungen laut den Experten von Morgen & Morgen zwischen 5 Prozent bei Direktversicherern wie Cosmos oder Asstel und 22,9 Prozent bei der Nürnberger Versicherung liegen.
Exkurs:
Direktversicherer sind Gesellschaften ohne Außendienst oder Niederlassungen, die nur über Telefon, Fax oder das Internet erreichbar sind.
Kaum Rendite bei Riester Fonds und Banksparplänen
Auch bei den fondsgebundenen Riester Produkten reißt die Kritik nicht ab. Wie bei der klassischen Riester Rente ist auch hier die Kostenbelastung für den Kunden hoch. Daneben kommt noch die schlechte Performance der Fonds hinzu. Eine Umschichtung innerhalb des Fondsangebots der Gesellschaft sorgt oft für hohe Gebühren anstatt für eine höhere Wertentwicklung im Depot.
Ebenso sind Riester Banksparpläne gerade aufgrund der Niedrigzinsphase in die Kritik. Sparer können hier faktisch keine Verzinsung mehr erwarten. Bei Zinssätzen von 0,5 oder einem Prozent pro Jahr können sie real sogar Geld verlieren.
Kritik berechtigt? Was sagt Stiftung Warentest zur Riester Rente?
Stiftung Warentest hat die Riester Rente Ende 2013 getestet. Dabei konnten nur 5 gute Tarife gefunden werden. Auch in diesem Test wurden u.a. die Rentenzusage und die Kosten untersucht. Unter den Testsiegern finden sich ebenso Angebote, die nur eine befriedigende Note im Teilbereich Rentenzusage und Kosten erhielten. Zu den Testsiegern gehören die Riester Rente der Huk24, der Alten Leipziger, der Hannoverschen und der HanseMerkur. Die beste Note im Bereich Rentenzusage und Kosten der Testsieger erhielten die HanseMerkur und Huk24 (jeweils 1,5). Besser war nur die Riester Rente der CosmosDirekt mit der Teilnote 1,2. Das Gesamtergebnis des Angebots ist jedoch nur befriedigend laut Stiftung Warentest. Zum aktuellen Riester Rente Test.
Änderungen 2014 bei der Riester Rente – „Riestern“ wird verbraucherfreundlicher
Durch das Altersvorsorgeverbesserungsgesetz, das bereits zum Teil 2013 in Kraft getreten ist, sollen sich für Verbraucher gerade bei der Riester Rente mehrere Änderungen ergeben, die der Kritik entgegenwirken sollen.
So soll das Produktinformationsblatt oder auch „Beipackzettel“ die Riester Rente transparenter machen. Unterschiedliche Produkte, wie klassische oder fondsgebundene Riester Rente, können so vom Verbraucher besser verglichen werden. Denn das Produktinformationsblatt wird gesetzlich normiert in Aufbau und Inhalt, sodass es Sparer einfacher haben die Riester Rente zu vergleichen.